Lerne die Olympia-Springreiterin kennen

Katharina Rhomberg

Erfahre, wie Olympia-Springreiterin Katharina Rhomberg den Reitsport lebt und woher sie ihre Inspiration nimmt.

Rebecca

Thu 19 Jun - 25

Katharina Rhomberg wuchs in einer echten Pferdefamilie auf – ein Großteil ihrer Kindheit spielte sich im Stall ab. Heute gehört sie zur Elite im Springsport und hat Österreich bereits mehrfach auf höchstem Niveau vertreten. Zu ihren Erfolgen zählen unter anderem die Team-Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2023 – der erste Podiumsplatz für Österreich seit drei Jahrzehnten – sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024. 

In diesem Interview lernen wir Katharina etwas besser kennen, erfahren, wie sie eine starke Bindung zu ihren Pferden aufbaut und woher sie die Motivation nimmt, immer weiter an sich zu arbeiten.





Über Katharina Rhomberg 
  • Geboren am: 4. Oktober 1992

  • Lebt in: Österreich

  • Tritt an für: Österreich🇦🇹

  • Disziplin: Springreiten

  • Instagram: @katharina_rhomberg



 

Fangen wir ganz von vorne an: Du bist in einer Pferdefamilie groß geworden – deine Eltern und Großeltern sind auch geritten. Wie hat das deinen Umgang mit Pferden und dem Sport geprägt? 

„Ich glaube, wenn man so früh anfängt, lernt man die Pferde einfach auf eine ganz andere Art kennen. Wir haben in unserer Kindheit die meiste Zeit einfach im Stall verbracht, gespielt und waren ständig bei den Pferden. Da sieht man sie mehr als Freunde denn als Sportpartner, weil man ja irgendwie zusammen aufwächst. Ich denke, das ist schon ein Unterschied – wenn man später anfängt, ist es wahrscheinlich schwerer, so eine enge Verbindung aufzubauen.“ 


Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen Springreiters – sowohl beim Reiter als auch beim Pferd? 

„Ich finde, es ist superwichtig, sich Zeit zu lassen und geduldig zu sein – mit sich selbst und mit den Pferden. Man darf sie nicht drängen oder zu schnell Ergebnisse erwarten. Man muss wirklich an sich selbst und an das Pferd glauben – das gehört einfach zusammen. Und wenn mal etwas nicht nach Plan läuft, darf man trotzdem nicht den Glauben verlieren, sondern muss einfach auf das nächste Ergebnis hinarbeiten.“ 


Dass Katharina geduldig ist und an sich und ihre Pferde glaubt, zeigt sich auch in ihren jüngsten Erfolgen mit Cuma 5 und Colestus Cambridge: Mit Cuma gewann sie Team-Bronze bei der EM 2023 und holte ihren ersten 4*-Grand-Prix-Sieg bei den Amadeus Horse Indoors. Mit Colestus war sie bei den Olympischen Spielen 2024 am Start. Auf die Frage, wie sie die beiden beschreiben würde, betont sie zuerst, dass beide ein riesengroßes Herz haben – und dass sie einfach wahnsinnig gern springen. Über Cuma sagt sie: 

„Mit Cuma bin ich mein erstes 5*-Springen geritten und er war immer ein richtig guter Lehrer. Wenn ich mal was vermasselt hab, als ich jünger war, hat er einfach trotzdem immer weiter gemacht. Er hat enorm viel Vermögen, ein riesiges Herz und will immer sein Bestes geben.“ 

 

  

„Man muss wirklich an sich selbst und an das Pferd glauben – das gehört einfach zusammen.“

– Katharina Rhomberg 


Und über Colestus, genannt Colli, meint sie:

„Colli ist echt ein schlaues Pferd. Ich glaube, er ist das klügste Pferd, das ich je hatte. Wenn man ihm etwas beibringt, kapiert er es sofort. Ich habe ihn bekommen, als er sechs war, und er hat mir von Anfang an alles so leicht gemacht – die Jungpferdeprüfungen, das erste 1.40, die ersten Ranking-Klassen. Er war so: ‚Okay, kann ich.‘ Und das ist bis heute so – auch bei 1.60-Springen. Er will einfach springen. Man spürt richtig, dass er Freude daran hat.“ 


Wie baust du eine enge Beziehung zu deinen Pferden auf?

„Ich verbringe einfach supergern viel Zeit mit ihnen – und ich finde, das ist auch total wichtig. Grasen lassen, spazieren gehen... Zu Hause gehen wir auch mal ein- oder zweimal die Woche ins Gelände, das genießen sie richtig. Das Wichtigste ist, dass sie dir vertrauen und du eine Verbindung zu ihnen aufbaust, bei der sie genau wissen, was du von ihnen willst. Am besten ist es, wenn sie schon nach links abbiegen, wenn du nur dran denkst.“ 


Katharina betont, dass man das Vertrauen und die Zeit, die man in die Pferde investiert, auch zurückbekommt:

„Man bekommt viel von den Pferden zurück, man spürt richtig ihre Liebe. Sie werden zu richtig engen Freunden. Ich würde sogar sagen, sie sind genauso gute, wenn nicht sogar bessere Freunde als meine menschlichen Freunde. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man im Parcours ist und merkt, dass sie für dich kämpfen und alles geben wollen. Dieses Vertrauen, das sie dir entgegenbringen, ist einfach unglaublich. Zum Beispiel, wenn sie etwas gruselig finden und du vorgehst – und sie folgen dir einfach so nach dem Motto: ‚Okay, du hast es gemacht, dann mach ich das jetzt auch – ich vertrau dir.‘ Das ist wirklich etwas Besonderes.“ 


Als ihr bei den Europameisterschaften 2023 die Team-Bronzemedaille geholt habt, war das der erste Podiumsplatz für Österreich seit 1992 – und danach durftest du bei den Olympischen Spielen 2024 starten. Was hat das für dich bedeutet – und was, glaubst du, bedeutet das für den Reitsport in Österreich? 

„Für mich war es ein absoluter Kindheitstraum, mich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren und dort zu reiten. Als ich klein war, habe ich immer gesagt: Ich will einmal in Aachen und einmal bei Olympia antreten. Also ja, es war wirklich ein Traum, der wahr geworden ist. Ich denke, es war auch für Österreich und den Reitsport allgemein wichtig. Der Sport hat dadurch wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen – mehr Leute haben zugeschaut und Interesse gezeigt. Und wir hatten einfach auch ein super Team. Lange Zeit hatten wir mit Max Kühner einen Top-Reiter ganz vorne, aber niemand, der so richtig nachgekommen ist. Jetzt hatten wir eine starke Mannschaft, und wir haben das gemeinsam geschafft. Ich finde, das war nicht nur für uns, sondern auch fürs Land richtig schön – dass vier Reiter gemeinsam als Team qualifiziert waren.“ 



„Dieses Vertrauen, das sie dir entgegenbringen, ist einfach unglaublich. Zum Beispiel, wenn sie etwas gruselig finden und du vorgehst – und sie folgen dir einfach so nach dem Motto: ‚Okay, du hast es gemacht, dann mach ich das jetzt auch – ich vertrau dir.“

– Katharina Rhomberg 


Du bist Teil der Shanghai Swans für die Global Champions League Saison 2025. Was macht für dich ein starkes GCL-Team aus? Und wie bereitest du dich und deine Pferde auf die Tour und das Format vor?

„Da es meine erste Saison in der Global Tour ist, bin ich sehr aufgeregt und gleichzeitig ein bisschen unsicher, was alles passieren wird und wie es laufen wird. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz, in so einem tollen Team zu reiten – mit Reiterinnen und Reitern, die früher meine Vorbilder waren. Das Schönste daran ist, dass man so viel von ihnen lernen kann. In so einem Team lernt man echt extrem viel. Ich freue mich total und bin sehr gespannt. Zur Vorbereitung gehört einfach ein guter Plan für jedes Pferd und für jedes Turnier. Man muss gut aufpassen, dass man sie nicht überfordert, ihnen genug Pausen gibt und keine unnötigen Starts macht.“ 


Was sind deine langfristigen Ziele als Athletin?

„Ich möchte vor allem konstanter werden in meinen Runden, mehr junge Pferde aufbauen und sie bis in den großen Sport bringen – und dann regelmäßig auf Top-Niveau gute Ergebnisse erzielen. Und dann natürlich jedes Jahr die Europameisterschaften und Weltmeisterschaften, die sind immer absolute Highlights der Saison.“


Wer oder was inspiriert dich – ob reitsportbezogen oder nicht?

„Es gibt so viele großartige Reiter, die mich inspirieren – jeder auf seine Art. Zum Beispiel habe ich letzte Woche den Rolex Grand Prix in Den Bosch geschaut.  Das war ein mega schweres Springen, und wenn man sich da die Reiter anschaut und sieht, wie sie mit ihren Pferden zusammenarbeiten – das inspiriert mich am meisten. Steve Guerdat zum Beispiel finde ich total inspirierend. Oder Marcus Ehning – er reitet so geschmeidig und lässt es so einfach aussehen, obwohl wir alle wissen, dass es das nicht ist. Auch Peder Fredricson – ich finde, er ist einfach ein echter Horseman. Sie alle sind das. Es gibt so viele, von denen man sich was abschauen kann.“  


Was bedeutet es dir, MD-Athletin zu sein?

„Ich freue mich sehr! Ich habe die Marke schon vor längerer Zeit entdeckt, als sie gerade so richtig aufkam. Das war witzig – vor drei oder vier Jahren bei uns im kleinen Stall in Österreich kamen ein paar Mädels mit Reithosen von MD an. Sie meinten nur: ‚Boah, die sind so bequem und sehen voll schön aus.‘ Das war mein erster Kontakt mit der Marke. Dann habe ich mir auch eine gekauft und ich fand sie mega bequem. Und das ist für uns ja superwichtig, weil wir die Sachen den ganzen Tag tragen. Ich mag auch, dass es eine moderne, junge Marke ist und dass alles bequem und trendig ist.“


Welche sind deine Lieblingsprodukte von MD?

„Ich liebe die flauschigen Jacken – die Teddyjacken. Die sind so weich und sehen einfach cool aus. Und natürlich auch die Reithosen – die sind wirklich mega bequem.“ 

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