Ein Profi gibt Einblicke

Q&A mit Fredric Wandres

Deine brennenden Fragen zum Dressursport – beantwortet von einem der besten Dressurreiter der Welt.

Ellinor

Wed 26 Mar - 25

Im März waren wir auf der Equitana in Essen, wo wir eine Clinic mit keinem Geringeren als Frederic Wandres veranstaltet haben – dem deutschen Olympiasieger und Maya Delorez-Teamreiter.  Etwa eine Stunde lang zeigte er zusammen mit der armenischen Dressurreiterin Alena Starr (die ebenfalls zu unseren Athletinnen gehört) dem Publikum, wie wichtig es ist, die Grundlagen zu wiederholen und zu verfeinern.

Vor einigen Wochen haben wir unsere Instagram-Community gebeten, Frederic Fragen rund um den Dressursport zu stellen. Nach seiner Masterclass auf der Equitana nahm sich Frederic Zeit, um diese Fragen zu beantworten. Lies weiter, um herauszufinden, wie er an einem unausgeglichenen Galopp arbeitet, welchen Rat er jungen Dressurreiter*innen gibt und wie er sich auf große Turniere vorbereitet.


Wie kann ich meinem Pferd helfen, im Galopp im Gleichgewicht zu bleiben?

„Ganz generell sollte man, wenn man Schwierigkeiten mit Rhythmus oder Gleichgewicht hat, einen Schritt zurück zu den Grundlagen machen. Vielleicht ein paar Übergänge reiten: vom Trab in den Galopp, vom Galopp in den Trab. Das verbessert generell die Gangarten. Aber auch der Wechsel des Rhythmus zwischen den Gangarten hilft – mal ein bisschen vorwärts reiten und dann versuchen, etwas zu versammeln, immer entspannt und locker. Dann kannst du versuchen, am Galopp selbst zu arbeiten.“


Wie haben die Pferde oder der Sport dir geholfen, dich persönlich weiterzuentwickeln? 

Die Pferde und der Sport bringen dich immer wieder auf den Boden der Tatsachen. Als Kind war ich ziemlich ungeduldig, aber wenn man viele Jahre lang fast täglich mit Pferden zu tun hat, wird man irgendwann unglaublich geduldig.“ 



Es ist wichtig, nicht zu vergessen, starke Beziehungen zu seinen Pferden aufzubauen und für sie da zu sein.“ 

– Frederic Wandres



Fehlt dir manchmal die Motivation? Was machst du, um aus einem Motivationsloch herauszukommen?

Klar fehlt mir manchmal die Motivation. Ich denke, das ist ganz normal und ich stehe auch dazu, dass das in verschiedenen Situationen vorkommt. Oft versuche ich mich dann daran zu erinnern, warum ich eigentlich als Teenager mit dem Reiten angefangen habe. Und die Antwort ist ganz einfach: Weil ich Pferde liebe.“ 


Was ist deine größte Stärke als Dressurreiter?

Meine größte Stärke ist, dass ich über die Jahre gelernt habe, dass es manchmal notwendig ist, einen Schritt zurückzugehen und Niederlagen zu akzeptieren, um später erfolgreich zu sein.“


Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, worauf junge Dressurreiter*innen sich konzentrieren sollten?

„Meiner Meinung nach sollte der Fokus nicht nur auf dem Erfolg und dem Gewinnen liegen. Natürlich braucht man auch im Dressursport den Willen, immer besser zu werden. Aber es ist wichtig, nicht zu vergessen, starke Beziehungen zu seinen Pferden aufzubauen und für sie da zu sein, wann immer sie dich brauchen – vor allem, wenn man jung ist. Wenn man das tut, kommt der Erfolg sowieso von ganz allein.“


Wie bereitest du dich und dein Pferd auf ein großes Turnier vor?

Routine ist der Schlüssel zum Erfolg! 🔑 Versuche, die Dinge so weit wie möglich genauso zu tun, wie zu Hause. Etwas in letzter Sekunde zu ändern – sei es für dich oder dein Pferd – endet meistens im Chaos.“

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